Stauden – langjährige Bienenweiden
Was sind Staudenmischpflanzungen?
Die ökologisch und ästhetisch ausgewogenen Pflanzenmischungen lassen sich standortabhängig kombinieren. Die Stauden selbst sind zwei- oder mehrjährige Pflanzen, was sich längerfristig als arbeitssparsam erweist. Die Staudenmischpflanzungen sollten vielgestaltig in Form und Farbe, dynamisch in der Blütezeit im Jahresverlauf sowie nachhaltig sein. Darüber hinaus verfolgen wir das Ziel, mit einem Staudengarten ein Nahrungsangebot für Insekten möglichst vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein zu schaffen.
Im privaten Grün sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig: Im Vorgarten, als Rasenersatz unter oder vor Gehölzen, auf trockenen Traufstreifen, Garagenzufahrten, an Sitzplätzen und als Terrassenböschungen bieten Stauden eine unerschöpfliche Auswahl. Auch als Dachbegrünung ab 15 cm Substrathöhe sind Stauden denkbar (z. B. Mauerpfeffer).
Von der Natur lernen
Staudenanlagen sollten im Jahresverlauf eine Dynamik entfalten vergleichbar den natürlichen Pflanzengemeinschaften. Unterschiedliche Arten lösen sich im Laufe des Jahres ab: Vorfrühlingsblüher künden das Ende des Winters an, ziehen nach wenigen Wochen wieder ein und werden von später austreibenden Arten ersetzt.
In der Natur gedeihen standortspezifische Pflanzengemeinschaften wie Arten für Trocken- und Nassstandorte, kalkreiche Böden oder Unterpflanzung unter Bäumen und Sträuchern ähnlich dem Waldboden.Bei der Auswahl der für den heimischen Garten geeigneten und gewünschten Pflanzen ist der Fachhandel gerne behilflich.
Unter dem Aspekt des Pollen und Nektarangebotes sollen nachfolgend einige ausgewählte Stauden vorgestellt werden, zusammengestellt in einer Broschüre „Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Nektar und Pollenwerte werden in 1 (wenig) bis 4 (sehr gut) angegeben. Als weiterführende Literatur zu empfehlen ist darüber hinaus der „Bienenweidekatalog“ vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg.
- Die Agastache (Duftnessel) zeichnet sich durch ein sehr gutes Nektar- und Pollenangebot aus. Der Blühzeitpunkt ist Juni – August.
- Die Aster bietet in unterschiedlichsten Farben und verschiedenen Blühzeiten ein breites Spektrum für Insekten. Mit einem reichen Angebot an Nektar und Pollen bedienen die Astern vom Hochsommer bis zum Frost die Blütenbesucher.
- Herausragend ähnlich der Aster ist die Fetthenne. In unterschiedlichsten Höhen und Blühzeiten lockt diese mehrjährige Staude unzählige Blütenbesucher. Der Pollenwert liegt bei 3, der Nektarwert bei 2. Mit einer durchdachten Anpflanzung lässt sich ein sehr langer Blühzeitraum erreichen. Auch im Winter als abgeblühte, trockene Staude werden die Stängel gerne von Insekten aufgesucht.
- Die Sonnenbraut leuchtet von goldgelb bis rostrot in verschiedenen Höhen vom Hochsommer bis in den Herbst hinein. Das Pollen- und Nektarangebot ist mit 3 sehr gut.
- Die Winterheide, ein Halbstrauch ragt in der Reihe der insektenfreundlichen Stauden dadurch hervor, dass er auf Grund des frühen Blütezeitraumes von Januar bis April zu den ersten Nahrungsquellen für Insekten zählt. Mit Pollenangebot und Nektar ist der Tisch reich gedeckt.
- Die Himmelsleiter, Kugeldistel, Lilienarten, Mauerpfeffer oder die Seidenpflanze locken zu unterschiedlichen Blütezeiten zahlreiche Insekten an.
Der Staudengarten ist eine ideale Gestaltungsform für das Reich des „faulen“ Gärtners. Mehrjährig, wenig aufwändig in der Pflege und abwechslungsreich in Gestalt und Blühfolge. Er lädt ein, vom Sitzplatz aus das bunte, summende Besuchervolk zu betrachten und deren Gesellschaft zu genießen.