Wasser im Garten – Oase zum Überleben

Kleingewässer sind wegen ihrer geringen Flächenausdehnung und dabei verhältnismäßig geringen Tiefe sehr stark von Außenwirkungen, das heißt Faktoren wie Boden, Temperaturverhältnissen usw. bestimmt. Nur zeitweise wasserführende Tümpel beherbergen zahlreiche nur an diese Bedingungen angepasste Spezialisten unter den Tier- und Pflanzenarten. Kleingewässer sind durch Umwelteinflüsse besonders gefährdet. Vor allem die Lebensgemeinschaften nährstoffarmer Gewässer sind sie durch landwirtschaftliche Düngung, aber auch Abwässer besonders bedroht.

In unserer Kulturlandschaft fand sich früher eine Vielzahl unterschiedlichster Kleingewässer und Feuchtbereiche. Viele wurden seinerzeit gezielt angelegt, sei es als Löschteich oder zur Fischzucht. Andere Kleingewässer entstanden als Folge von Bodenentnahme, zum Beispiel in Mergelgruben oder beim Torfabbau.

Sei es durch Flurbereinigung, Trockenlegung oder Verfüllung verschwanden in manchen Gegenden bis zu 80 % der Kleingewässer. Die übrigen liegen häufig inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen oder deren Verbindung wird von Verkehrsadern durchschnitten.

Andere Teiche sind durch Fischbesatz und Wildenten nur noch von geringem ökologischem Wert für Insekten und Amphibien.

Der Miniteich als willkommenes Nass!

Meist ist für eine ausgiebige Teichlandschaft im Garten kein Platz. Eine gute Alternative ist der Miniteich. Er ist eine gern genutzte Wasserquelle für Insekten und Vögel und bietet gerade an heißen Tagen den so dringend benötigten Hitzeausgleich.

Für das funktionsfähige Ökosystem Kleingewässer ist das Relief mit unterschiedlichen Wasserstandhöhen entscheidend. Auch im Miniteich lassen sich verschiedene Wassertiefen herstellen.

Benötigte Materialien:

  • eine kleine Teichwanne oder
  • ein Trog, ein Fass, Badewanne, Terrakottatopf usw.
  • gewaschene Kieselsteine
  • einige große Steine
  • Pflanzkörbe
  • Pflanzen
  • Wasser (Regenwasser oder leicht saures Wasser)

Der Standort

Der Miniteich sollte maximal 6 – 7 Stunden der Sonne ausgesetzt sein, da sich ansonsten das Wasser zu stark erwärmt.

Das richtige Gefäß

Als Gefäß eignet sich fast jede wasserdichte Wanne oder Trog. Sollte das Gefäß nicht ganz wasserdicht sein, kann man sich mit einer Teichfolie behelfen.

Verschiedene Höhen

Mit Backsteinen oder anderen großen Steinen werden unterschiedliche Höhen modelliert, Je nach Pflanze benötigt man verschiedene Tiefen.

Pflanzen einsetzen

Einheimische Wasserpflanzen bekommt man im Fachhandel oder einem bekannten Teichbesitzer. Damit die Pflanzen nicht aufschwimmen, wird in den Pflanzkorb etwas Kies eingefüllt, die Pflanze darauf gesetzt und ringsum mit etwas Kies abgedeckt. Entsprechend der von der Pflanze benötigten Tiefe (siehe nachstehende Liste) wird der Korb eingebaut. Die Bepflanzung sortiert man der Höhe nach von hinten nach vorne absteigend.

Wasser marsch

Nun kann Wasser eingefüllt werden. Am besten ist Regenwasser, Leitungswasser tut es aber auch. Mittel bis leicht säuerlich gefällt den Pflanzen am besten; mit einem Stück Eichenholz lässt sich der pH-Wert gut absenken.

Pflanzen für den Miniteich

Wassertiefe 5 – 10 cm

  • Blutweiderich
  • Sumpfvergissmeinnicht
  • Froschlöffel

Wassertiefe 10 – 20 cm

  • Wasserminze
  • Tannenwedel
  • Pfeilkraut
  • Sumpfblutauge

Wassertiefe 20 – 50 cm

  • Wasserhahnenfuß
  • Froschbiss
  • Seekanne

Artenvielfalt am und im Wasser

Im Miniteich werden sich vornehmlich verschiedenste Insekten bedienen von der Mückenlarve bis zur räuberischen Libelle. Bienen kommen gerne an heißen Sommertagen um zu trinken. Auf der Wasseroberfläche entwickelt sich eine reichhaltige Welt an Kleinorganismen. Obenauf spazieren Wasserläufer, von unten hängen sich Rückenschwimmer an die Wasseroberfläche

Der Gartenteich

Der Gartenteich – in seiner Ausdehnung variabel- erlaubt sowohl in der Modellierung der verschiedenen Tiefen wie auch durch die Bepflanzung im Wasser und am Ufer noch größere Möglichkeiten in der Gestaltung von Lebensgemeinschaften.

Zur Anlage eines Gartenteiches kann man auf zahlreiche Anleitungen und Tipps zugreifen. Wichtig vor dem Bau ist vor allem die Klärung des Standorts sowie der Sicherheit der Bewohner.

Literaturempfehlungen:

  • Liedl, Florian, Hinrich Goos: Gartenteiche, Tümpel und Weiher naturnah anlegen und pflegen
  • Nabu: Klein, aber oho! Der Miniteich als willkommenes Nass
  • Kosmosverlag: Miniwassergärten
  • GU: Gartenteiche anlegen und gestalten
  • Bayer. Landesanstalt für Gartenbau und Landespflege: Wasser im Garten

Egal ob klein, ob groß:

  • Wasser als Lebensraum ist für Insekten, Amphibien aber auch Vögel und andere Lebewesen überlebensnotwendig!
  • Jeder kann in seinem Bereich das Element Wasser wirksam werden lassen, sei es als Vogeltränke, als Miniteich oder mit einem größeren Gartenteich.